Die Geschichte des Strohbärens
Landkreis Main-Spessart
Der Strohbär, abgeleitet von der mittelalterlichen Figur des Wilden Mannes, symbolisiert Unheil und den Teufel und entwickelte sich zur Fastnachtsfigur. Verbreitet in Südwestdeutschland, Franken, Hessen und Thüringen, diente er ursprünglich dem Sammeln von Gaben.
Laut Fastnachtsexperte Hans Driesel symbolisiert der Strohbär den Winter, der zur Fastnacht im Frühjahr mit Lärm vertrieben wird, um den Frühling zu begrüßen. Professor Werner Mezger sieht im Strohbären eine Darstellung der Sünde in Tiergestalt und widerspricht der These, dass Stroh für das Leblose steht.
Die Zellinger Fasenacht, dokumentiert von Klosterfrau Mater Aquinata, beschreibt das Treiben eines in Stroh eingebundenen Burschen, der zum Rhythmus einer Trommel tanzt, während Geld gesammelt wird. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten und ist seit 1950 Teil des Zellinger Fasenachtsvereins.
Der Strohbär ist eine tief verwurzelte Tradition, die durch verschiedene Bräuche den Winter vertreibt und den Frühling begrüßt.